SY Thetis
Informationen und Gedanken zu einer Bavaria 820
Freitag, 9. April 2010
Thetis verkauft!
bav820, Freitag, 9. April 2010, 19:22
Nachtrag: Thetis wurde im Frühsommer 2009 verkauft.
Der Blog wird deshalb nicht weiter geführt.
Aber..... das neue Boot steht schon im Schuppen.
Demnächst mehr in diesem Theater

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Dienstag, 20. Mai 2008
Frust oder Neid?
bav820, Dienstag, 20. Mai 2008, 22:05
So ein bayrisches Gewässer ist was für jedermann. Da tummeln sich kleine und große, alte und neue Boote, alles kunterbunt durcheinander.

Ähnlich sieht es auch an meinem Bojeplatz aus. Der komplette Querschnitt an Bootskörpern neueren und älteren Datums ist da vertreten.

Nur warum liegen rund um mein Boot nur Schiffe mit mindestens 30 Fuß Länge, strahlendem Gelcoat und klingenden Namen wie Jeanneau, Beneteau, oder Bavaria Cruiser? Und ich mitten drin mit meiner Nussschale.

Eigentlich ist die Bavaria 820 gar nicht klein, man stelle sich 8,20m Länge nur mal neben eine typischen Reihenhaus vor, aber die Nachbarn sind halt doch etwas länger, größer und schöner - so jedenfalls mein Eindruck.

Aber was solls, ich kauf mir doch nicht gleich einen Phaeton, bloss weil der Nachbar einen hat...

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A never ending story
bav820, Dienstag, 20. Mai 2008, 20:54
Neue Segel müssen her, das war schon letztes Jahr klar. Man kann doch nicht mit den schmutzigen alten Dingern am Sonntag Nachmittag inmitten der blendend weissen (Segel) Pracht herumschippern. Was macht man also? Man geht zum nächsten Segelmacher - und bekommt erst mal einen Schock. Anscheinend leben sämtliche Millionäre Deutschlands am Ufer des Chiemsee. Anders kann ich mir die dortigen Preise für Segel nicht erklären.

Aber da gibt es ja noch die vielen anderen Segelmacher im Internet. Also fleissig Internet gesurft, Messen besucht und Angebote verglichen. Letztendlich kamen dabei Rollfock, Groß, Vorsegelpersenning, Lazy Bag und Lazy Jack raus - zu einem annehmbaren Preis wie ich meine. Ich bin zwar kein Freund von großen Rabattorgien, aber man brauchte da gar nicht groß nachzufragen um einen Messerabatt und einen Komplettpreis zu bekommen.

Das Ganze Anfang Dezember 2007 bestellt - unbedingt noch vor der Boot in Düsseldorf weil danach die Lieferzeiten stark ansteigen - und gleich komplett bezahlt, wegen Barzahlungsrabatt halt...
Dann kommt der Winter ins Land und man hat andere Dinge im Kopf. Die ersten Sonnenstrahlen im Februar wecken auch die Erinnerung an die neuen Segel. Eigentlich müssten die versprochenen 6-8Wochen Lieferzeit schon rum sein. Also mal nachgefragt und auf nächste Woche vertröstet. Die Segel sind im Anflug heisst es. Gefertigt wird wohl in Asien, aber was machts, nähen können die schon. Zwei Wochen später hat der neue Spediteur immer noch Probleme die Ware heran zu schaffen - hängt wohl im Zoll.

1. April, die Saison beginnt, aber ohne neue Segel. Dann, Mitte des Monates die Erlösung, das Paket ist da. Dazwischen viele, viele Emails und Anrufe. Am Wochenende gleich aufs Boot um die Segel auszuprobieren und die Maße für die Persenninge zu nehmen. Sind Sonderanfertigung und wird nach den tatsächlichen Maßen am Boot gefertigt.
Erst mal schnell das Groß hochgezogen. Schnell dauerte dann doch 30 Minuten. Die neuen Mastrutscher am Vorliek wollten einfach nicht in die Mastnut rein. Nach viel quetschen, Einsatz eines Schraubenziehers und abgebrochener Fingernägel (auch bei Männern gibt es so was) war das Ding oben. Stand auf den ersten Blick OK auch wenn ich die Segellatten nicht drinnen hatte. Das Vorliek ging bis oben rauf, nur das Unterliek erschien mir etwas kurz, das hätte sicher 10cm länger sein können. Hatte ich dem Hersteller nicht die genauen Maße des Baums zugeschickt und ihn darum gebeten das neue Groß etwas länger zu machen als das Alte welches ich zur Ansicht und wegen genauer Lage der Kauschen etc. zur Verfügung gestellt hatte. Was solls, die paar Zentimeter machen zwar etwas Segelfläche aus, aber daran soll es nicht scheitern.

Jetzt war die Rollreffgenua dran - eine 135% Genua. In die Nut des Vorstags eingefädelt und nach oben gezogen. Überraschung am unteren Ende des Vorlieks, der Keder (das Tau im Vorliek welches in die Nut des Vorstags kommt) reichte bis ganz nach unten. Keine Spur von einem Rücksprung für den Einfädler der in ca. 1m Höhe liegt. Dann ein Blick nach oben. Da fehlte noch ein ganzer Meter bis zum oberen Ende der Rollreffanlage. Kurz die Fockschot angeknotet - was war das, das Segel ging gerade mal bis zum Mast und keinen Zentimeter weiter nach hinten. Soll das eine Genua sein?

Was dann folgete habe ich oben schon beschrieben (Anrufe und Emails). Kann gar nicht sein, war die Antwort, wir haben die Segel doch genau nach ihren Mustern gemacht... Das war des Rätsels Lösung, man hatte nicht auf den Auftrag oder das Angebot geschaut, meine Maßzeichnungen ignoriert und einfach die alten Segel kopiert. Bei der Fock hatte man sich auch noch vermessen und das Ding einen Meter zu kurz gemacht.
Seitdem warte ich auf meine Genua. Versprochene Lieferung ist jetzt Anfang Juni. Immerhin kamen in der Zwischenzeit die Vorsegelpersenning und das Lazy Bag sowie meine alten Segel.
Und die Moral von der Geschicht? Gib deinem Segelmacher deine alten Segel niemals nicht - und such dir einen aus der näheren Umgebung aus - oder fahr die alten Lappen noch ein Jahr länger.
Nachtrag am 30.Mai:
Heute klingelte der UPS an der Türe. Die Genua ist da! Übermorgen ist Sonntag, da wird sie ausprobiert, hoffentlicht passt alles.

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Freitag, 15. Februar 2008
Daten und Fakten zum Boot
bav820, Freitag, 15. Februar 2008, 17:38
Konstrukteur der Bavaria 820 ist Axel Mohnhaupt ein bekannter Name im Yachtbau. Vom Aussehen her ist die Bavaria 820 ein typischer Vertreter für die damalige Zeit. Ausgestattet mit der IOR Beule welche angeblich die Wasserlinie rechnerisch verkürzt, aber bei etwas Lage deutlich verlängert, einem 7/8 Rigg und einem moderat schrägen Heck, eben typisch für die 90er Jahre. Heute versteht man natürlich etwas anderes unter einem „schönen“ Boot, aber damals war die Form topp aktuell.



Von vorne gesehen sieht die Bavaria recht elegant aus. Kein senkrechter Steven, sondern ein schöner klassische Bug. Von hinten sieht die 820 - so na ja aus... breites Heck - schön ist was anderes. Aber man sieht sich ja nicht so oft von hinten - höchstens die Boote welche man gerade überholt.
Gleich noch eine Bemerkung zu früher und heute. Heute misst die kleinste Bavaria (Bavaria 31 Cruiser) 9,76m und wiegt 4700kg und gilt als kleines Einsteigerschiff. Damals (1983) waren 8,20m eine stolze Länge und alles was an 10m heran ging, galt schon als echt groß und tauglich für eine Atlantiküberquerung. So ändern sich die Zeiten und die Schiffe. Die Bavaria 820 hat mehrere kleine Schwestern (606, 707, 760) und auch größere Brüder (890, 1090, 1130) die zur gleichen Zeit gebaut wurden.

Ein paar technische Daten der Bavaria 820

• Gesamtlänge: 8,28m
• Länge Rumpf: 8,10m
• Länge Wasserlinie: 6,80m
• Breite: 2,78m
• Tiefgang: 1,30m
• Gewicht: 2000kg
• Ballast: 40%

Wie bei allen Schiffen handelt es sich beim Gewicht wohl mehr um das nackte Leergewicht. Ich habe meine Bavaria zwar nie gewogen, aber geschätzte 2500kg bringt sie sicher auf die Waage. Der recht hohe Ballastanteil trägt sehr viel zur Stabilität des Schiffes bei. Das Längen/Breitenverhältnis liegt bei 3,0:1 was schon eher dick ist (die Hanse 291 hat 3,3:1), aber im Vergleich zur Bavaria 31 sieht es wieder anders aus; die bringt es nämlich auf 2,9:1

Segelflächen

• Groß: 12,2m2
• Genua I: 22m2
• Fock: 12m2
• Sturmfock: 5,2m2
• Spinnaker: 46m2
• Blister: 42m2

Eine Segelfläche am Wind von 24,2m2 (Groß+Fock) klingt nicht richtig berauschend. Setzt man aber das Verhältnis Segelfläche/Verdrängung an, dann landet man bei einer spezifischen Segelfläche von 12m2/t. Klar hat da eine Sunbeam 27 mehr zu bieten, unsere Vergleichsbavaria 31 kommt mit 10,6m2/t aber schon schlechter weg.
Was ist zur Geschwindigkeit zu sagen? Die theoretische Rumpfgeschwindigkeit liegt bei 6,34kn errechnet aus der 6,80m langen Wasserlinie. Die 31Cruiser ist mit 7,0kn auch nicht so viel schneller – theoretisch jedenfalls.

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