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Informationen und Gedanken zu einer Bavaria 820
Der Innenausbau
bav820, Freitag, 15. Februar 2008, 17:40
Der gesamte Innenausbau der Bavaria ist hochwertige "Handarbeit" in Mahagonie, handgeschliffen und satiniert. So sagt es jedenfalls der Prospekt. Da ist sicher was wahres dran, denn 1983 gab es noch keine CNC Maschinen im Bootsbau welche auf Befehle ganze Schränke aus dem Vollen fräsen können. Beim Ausbau wird noch richtiges Bootsbauholz verwendet und kein Laminat wie heute üblich. Schlingerleisten und Handgriffe gibt es, und die Türen haben noch einen richtigen Rahmen. Angeblich finden laut Prospekt 6 Segler bequem Platz zum Schlafen und Wohnen. Die Ansprüche haben sich wohl seitdem etwas geändert, aber 3 Personen bekommt man gut im Schiff unter. Die Längskojen im Salon sind breit genug um bequem darauf schlafen zu können. Die Rückenlehnen kann man hochklappen, dahinter findet sich kein nacktes Gelcoat sondern eine schöne Verkleidung aus Gisatex. Ich muss wieder auf die 31Cruiser zurückkommen – da blickt man nach dem hochklappen der Rückenpolster direkt auf das Ladegerät oder andere Installationen und dahinter nur noch Laminat. Die Rückenpolster sind übrigens bei der Bavaria 820 auf Sperrholz montiert und damit auch geeignet um sich mal richtig anzulehnen ohne gleich durchzubrechen. Alles ist sehr solide und ordentlich gearbeitet, es wurde viel Vollholz verbaut. Die Tischplatte (natürlich mit Schlingerleisten) ist auf beiden Seiten abklappbar und bietet somit genügend Platz für den Durchgang nach vorne. Beide Längskojen sind angenehm breit und auch Menschen mit längeren Beinen können gut darauf sitzen. Es gibt an Steuerbord noch eine Hundekoje welche sich hinten unter dem Cockpit befindet. Länge und Breite der Hundekoje eignen sich zwar auch zum Schlafen, aber man fühlt sich doch sehr beengt. Wie der name schon sagt... Besser man lagert dort Segel und ähnliches.

Nach vorn schließt sich ein Kleiderschrank an Backbord und die Toilette an Steuerbord an. Über der Toilette ist ein kleines Waschbecken, ein Spiegel und hinter dem Spiegel eine Ablage für Toilettensachen.

Die V-förmige Liegefläche im Vorschiff dürfte für eine Person ausreichend sein. Das „Vorderschiff“ ist übrigens durch eine Türe vom Rest abgetrennt, schließen kann man diese aber nur wenn man schon liegt.

Licht gibt es reichlich im Inneren, danke der drei großen Decksluken und der beiden Seitenfenster im Salon. Die Luken sind recht stabil, man kann sich auch mal von oben draufstellen, und jedes „Abteil“ hat seine eigene Luke.

Für Belüftung im Salon sorgt ein Pilzlüfter aus Edelstahl, im Vorschiff muss man die Luken einen Spalt offen lassen, will man frische Luft haben.

Ablagemöglichkeiten sind über die ganze Länge des Salons über den Kojen vorhanden; teilweise mit Tür, teilweise offen. Unter der Spüle und dem Kocher sind auch noch Kästen für ein paar Kleinigkeiten und wenn man die Längskojen hochklappt, dann befindet sich darunter ein offener Stauraum. Dort sieht man auch die recht gute Verarbeitung des GFK. Alles ist mit Topcoat gestrichen und die Einbauten sind am Rumpf anlaminiert.

Eine Bilge hat die Bavaria 820 eigentlich nicht, aber unter dem Fußboden befinden sich mehrere Abteile mit ca. 5 cm Höhe in der sich etwas Wasser sammeln kann. Diese Abteile sind über insgesamt 4 Deckel auch zugängig. Am tiefsten Punkt (unter der Treppe) findet sich der Saugkorb für die manuelle Bilgepumpe. Die Abteile selbst sind durch Rohre miteinander verbunden. Wasser im Vorschiff sollte also nach hinten zum Saugkorb fließen. Ausprobiert habe ich es noch nicht, aber da die Bavaria 820 (wie viele andere Boot auch) etwas kopflastig ist, bleibt wohl schon Wasser in den vorderen Abteilen stehen. Das Problem hatte ich aber noch nicht, bisher war alles dicht und Regen und Gischt haben auch noch nicht den Weg in die Bilge gefunden.

Lediglich nach heftigen Regenfällen finden sich immer ein paar Tropfen Wasser direkt unter dem Niedergang auf dem Boden. Das kommt wohl durch das Steckschott rein. Die beiden Bretter für das Schott sind nur in einer Holzschiene geführt, ohne Dichtung.

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